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Studie: Mangelnde Datenqualität bleibt größte Herausforderung für Immobilienunternehmen

Über 90 Prozent der Immobilienunternehmen bewerten Investitionen in die Digitalisierung als eine gute Anlage: So wollen 41 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen in digitale Technologien auf gleichbleibendem Niveau halten, 51 Prozent planen sogar Aufstockungen. Zudem erkennen drei von vier Befragten keinen Relevanzverlust der Digitalisierung im vergangenen Krisenjahr. Diese Zahlen sind Kernergebnisse der Digitalisierungsstudie 2023 „Digitalisierung in der Immobilienbranche: Stockt der Fortschritt?“, für die der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss und EY Real Estate rund 300 Immobilienexpertinnen und -experten befragt haben und deren Ergebnisse Anfang September 2023 veröffentlicht wurden. Ebenso halten laut den Umfrageergebnissen 91 Prozent der befragten Immobilienunternehmen digitale Lösungen im Bereich des Klimaschutzes für erfolgversprechend.

Trotz dieser Zahlen identifizierten die Studienautoren auch einige Herausforderungen im Bereich der digitalen Transformation. 69 Prozent der Befragten nennen intransparente Datenstrukturen und mangelnde Datenqualität als die größten Probleme. Außerdem gaben 56 Prozent der Befragten ein fehlendes Angebot technischer Lösungen als Hürde an. Die Nutzerakzeptanz für digitale Lösungen sei zudem herausfordernder geworden und es würden personelle Ressourcen fehlen, um die anvisierten Ziele umzusetzen.

Investitionen vor allem in interne Infrastruktur

Was die Investitionsschwerpunkte betrifft, zeigt sich eine Fokussierung auf interne Zwecke: 84 Prozent der Immobilienunternehmen gaben an, überwiegend in die interne Infrastruktur zu investieren, 56 Prozent implementieren interne digitale Systeme. Auch der Aufbau und die Stärkung interner Kompetenzen, hier vorrangig Fortbildungen, wollen die Unternehmen verstärkt in den Blick nehmen. Externe Investitionen liegen hingegen auf deutlich niedrigerem Niveau und richten sich vor allem auf direkte Beteiligungen an PropTechs und die Inanspruchnahme von Beratungsdienstleistungen.

Die größten Unterstützungspotenziale durch die Digitalisierung sehen fast alle Immobilienunternehmen (96 %) in der Erfüllung von Reporting-Anforderungen sowie als Hebel für die Wettbewerbsfähigkeit (90 %). 81 Prozent erkennen Potenzial im Umgang mit Kostensteigerungen, 79 Prozent der befragten Unternehmen sehen die Digitalisierung als Hilfe, um den Fachkräftemangel, und 76 Prozent, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern.

Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit

So gehen 85 Prozent der Befragungsteilnehmer davon aus, dass die digitale Transformation die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele verbessert. Dabei identifizieren sie Potenziale aus allen drei Bereichen des ESG-Spektrums. 90 Prozent erkennen Potenzial für Energiesuffizienz – Energieeinsparung, nachhaltige Ressourcennutzung – durch die Digitalisierung. Beim Klimaschutz hält eine deutliche Mehrheit von 91 Prozent den Einsatz digitaler Lösungen für erfolgversprechend, so etwa bei der Emissionsmessung und -einsparung. Und im Bereich des Sozialen sehen 92 Prozent der Umfrageteilnehmer besonderes Potenzial digitaler Lösungen bei ihren Mitarbeitenden, aber auch für diejenigen, die die Immobilien nutzen, etwa beim Nutzerkomfort (85 %), der Gesundheit (83 %) und der Sicherheit (76 %). Analog zu den vorhergehenden Ergebnissen wird auch bezüglich der Governance-Kriterien das Potenzial der Digitalisierung für das Reporting fast einhellig (97 %) bestätigt. Darüber hinaus sieht ein großer Teil der Befragten Potenzial durch Digitalisierung für steuerliche Funktionen (90 %) und die Compliance (80 %).

Hier geht es zur Digitalisierungsstudie 2023: Digitalisierung in der Immobilienbranche: Stockt der Fortschritt? (PDF)