
Stillstand am Bau: Warum Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht vorankommen
Die Bauwirtschaft in Deutschland kämpft mit hohen Kosten, Fachkräftemangel und einer schleppenden Digitalisierung. Das ist das Ergebnis einer im Februar 2025 erschienenen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers unter 100 Bauunternehmen. Digitale Potenziale werden erkannt, aber die Umsetzungskompetenz fehlt - und nimmt teilweise sogar ab. Gleichzeitig steigt der Nachhaltigkeitsdruck, während unklare politische Vorgaben die Umsetzung erschweren.
Nach dem Teil-Kollaps der Lieferketten und dem Zinsschock folgen nun die Auswirkungen der schwachen konjunkturellen Entwicklung. Die Bauindustrie muss die Zügel selbst in die Hand nehmen und entschlossen in ihre digitale und nachhaltige Transformation investieren.
Großes Potenzial bei BIM
64 Prozent der Befragten sehen ein großes Potenzial in BIM, doch nur 25 Prozent halten die Bauindustrie in diesem Bereich für ausreichend kompetent. Der Nutzen bleibt hoch, doch es fehlt an Kompetenz: Die Studie nennt unter anderem den Fachkräftemangel und das komplizierte Vertragswesen als mögliche Ursachen.
Im Bereich ESG fällt es Unternehmen ohne klare Vorgaben schwer, ESG-Standards umzusetzen. Gleichzeitig wird der Staat als Gesetzgeber als größter Treiber nachhaltiger Standards wahrgenommen. Das Problem: Die regulatorischen Rahmenbedingungen der Bundespolitik werden als wechselhaft angesehen. Daher fordern drei Viertel der befragten Unternehmen stabilere Regeln und klare politische Ziele.