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Projekt TIMBIM unterstützt bei der Erstellung digitaler Gebäudemodelle

Das neu entwickelte Tool TIMBIM bietet Architekten, Planern und Ausführenden eine praxistaugliche Lösung, um die Digitalisierung in der Bauwirtschaft voranzutreiben und die Nachhaltigkeit im Holzbau zu steigern. Entwickelt wurde es von Holzforschung Austria, buildingSMART Austria, dem Fachverband der Holzindustrie und der VIE Build GmbH.

Die Datenbank dataholz.eu stellt bereits gesicherte und verlässliche Informationen für den Einsatz des nachwachsenden Rohstoffs Holz zur Verfügung und hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gefragten Werkzeug etabliert. Es handelt sich dabei um einen Online-Katalog für Holz- und Holzwerkstoffe, Baustoffe, Bauteile und Bauteilfügungen für den Holzbau, der aus einem Forschungsprojekt in Österreich hervorgegangen ist. Auftraggeber war der Fachverband der Holzindustrie Österreichs (Bereich Holzbauindustrie), insgesamt führten sechs Prüf- und Forschungsinstitute unter Federführung der Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung (HFA-ÖGH) zahlreiche Prüfungen, Berechnungen und Bewertungen durch. 

Inzwischen ist das Projekt breiter aufgestellt. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, gefördert durch die DBU – Deutsche Bundesstiftung Umwelt und den Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks, werden auch eine Auswahl von neuen und vorhandenen Bauteilen mit Nachweisen für den deutschen Markt auf dataholz.eu zur Verfügung gestellt.

Die in dem Online-Katalog enthaltenen Bauteile sind demnach mit behördlich anerkannten Nachweisen hinterlegt und geben den Anwendern eine hohe Sicherheit im Holzbau. Neben Daten zu Brand-, Schall- und Wärmeschutz sind auch aktuelle Indikatoren zu Ökobilanz- und Nachhaltigkeitsdaten frei verfügbar.

Mit dem vom Waldfonds unterstützten Projekt dataholz build up konnten die gesamten Bauteildaten nun auch als BIM-taugliches Austauschformat (ifc) auf der Plattform implementiert werden. Planerinnen und Planer können die Informationen somit direkt in ihre individuelle Planungssoftware übernehmen.

Das Projekt TIMBIM nutzt ebenfalls die Daten aus dataholz.eu, um die Datendurchgängigkeit in der digitalen Gebäudemodelle-Prozesskette, vor allem bei der Erstellung digitaler Gebäudemodell, zu ermöglichen. Somit wird der Aufwand und die Verlässlichkeit von Kennwerten digitaler Gebäudemodelle (BIM) reduziert. 

Bereits in einer frühen Planungsphase und lange vor der Errichtung eines Gebäudes kann mit TIMBIM am Modell der Energieverbrauch simuliert und der ökologische Fußabdruck simuliert ermittelt sowie durch den Austausch von Bauteil-Typen in Varianten miteinander verglichen werden. 

Die Erstellung von Material- und Gebäudepass sowie Mengen- und Massenermittlung wird dadurch vereinfacht und die verlässliche Weitergabe dieser Informationen in den Betrieb erleichtert. Die rechnerischen Nachweise, die EU-Taxonomie und Gebäudezertifikate in Zukunft fordern, können so erstellt werden. Durch die Implementierung aller Bauteilklassen inkl. ihrer Merkmale und Merkmalwerte in das standardisierte und weltweit verfügbare Data Dicitionary von buildingSMART (bSDD) ist eine einfache Kommunikation in offener, maschinen- und menschenlesbarer Form vorhanden und die Erstellung und Nutzung von automatisierten Prüfroutinen möglich.