Datenaustauschadobe stock / ipopba
 | News

Neuer Bericht: Infrastrukturdatenhaltung mit BIM und GIS

Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt hat am 24. November 2023 den Bericht „Infrastrukturdatenhaltung mit BIM und GIS" (Bericht 46 (2023)) veröffentlicht.

Gegenstand des darin beschriebenen Forschungsprojekts war es, sich „einen Überblick zum „Stand der Forschung und Technik“ für das Infrastrukturmanagement mit BIM und GIS zu verschaffen“, wie es in der Kurzbeschreibung heißt. Demnach werden mit der BIM-Methode digitale Informationsmodelle von Gebäuden, Ingenieurbauwerken oder Schienenverkehrsanlagen sehr detailliert erstellt, verwaltet und ausgetauscht. In GIS, also den geographischen Informationssystemen, werden raumbezogene Informationen zu Topographie, Trasse, Geländeform, Liegenschaften, Umwelt und Gesellschaft erfasst, analysiert, visualisiert und publiziert. Allerdings sind die Begriffe und Methoden von BIM und GIS aufgrund der Komplexität und Heterogenität der beteiligten Akteure noch nicht umfassend harmonisiert und kodifiziert.

Die Studienautoren, Prof. Dr.-Ing. Christian Clemen und Felix Gruner vom Zentrum für angewandte Forschung an der HTW Dresden sowie Janek Pfeifer von der DB Engineering & Consulting GmbH, haben außerdem beim systemübergreifenden Datenaustausch beziehungsweise bei einem gemeinsamen Informationsmanagement noch zu bewältigende Herausforderungen identifiziert – auch, wenn die Teildisziplinen, also BIM und GIS, für sich gut funktionierende Softwaresysteme, Schemata und Datenformte haben. Im Rahmen der Studie wurden daher auch praktische Softwaretests durchgeführt, um mögliche Barrieren für den Datenaustausch zwischen BIM und GIS zu identifizieren. Dabei wurden verschiedene Softwaretypen verwendet, um Grundstücksdaten, digitale Geländemodelle, Stadtmodelle (GIS) und Bauwerksmodelle (BIM) zu testen.

Für die weitere Forschung empfehlen die Autoren die Bearbeitung folgender Handlungsfelder: die BIM-konforme Bestandsdokumentation/Vermessung, systemübergreifendes Sachdaten- und Metadatenmanagement, modellbasierte BIM/GIS-Kollaboration mit einer gemeinsamen Datenumgebung (CDE), Konvertierungssoftware für den Datenaustausch zwischen BIM und GIS sowie wie Linkmodelle für ein verteiltes BIM- und GIS-Datenmanagement.

In ihrem Fazit kommen die Autoren unter anderem zu dem Schluss, dass neben einem erheblichen Aufwand bei der Aufhebung von Systemgrenzen, einer Verbesserung der Verfahren zur Übernahme von Geodaten in BIM-Modellierungssoftware sowie bei der Übernahme von Bauwerksmodellen in GIS sowie einer Spezifizierung der Informationsaustauschanforderungen auch ein klares Bekenntnis zu offenen, herstellerneutralen Datenformaten und Programmierschnittstellen für den Einsatz von BIM und GIS wichtig sind.

Den gesamten Bericht „Infrastrukturdatenhaltung mit BIM und GIS“ gibt es hier zum Nachlesen.