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BIM unterstützt beim zirkulären Bauen und Sanieren

Vor dem Hintergrund zunehmender Komplexität in Bezug auf regulatorische Vorgaben in der Europäischen Union und in Deutschland selbst hat die Deutsche Energie-Agentur im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz die Studie „Geschäftsmodelle für zirkuläres Bauen und Sanieren: Die Rolle innovativer Geschäftsmodelle in der Transformation der Bausektors“ erarbeitet. Dabei standen die verschiedenen Lebenszyklusphasen von Gebäuden und ihre spezifischen zirkulären Aspekte im Fokus, wie es in der Zusammenfassung heißt.

Entlang der einzelnen Phasen identifizierten die Studien-Autorinnen und -Autoren neun Geschäftsmodelle:

  1. Grünes Gebäudedesign
  2. Advanced Design Software und Datenmanagement
  3. Circular-Supply-Geschäftsmodelle
  4. Ressourceneffizientes Bauen
  5. Produkt-Dienstleistungs-Systeme (PSS-Modelle)
  6. Nutzungsdauerverlängerung
  7. Umnutzung und Aufstockung
  8. Material-Marktplätze
  9. Materialrückgewinnung und Recycling

Auch die Methode Building Information Modeling (BIM) findet in der Studie Berücksichtigung. Als Beispiel wird sie im Bereich des Geschäftsmodells Material-Marktplätze als technologischer Hebel aufgeführt. So erleichtere BIM die Gestaltung und den Bau ressourceneffizienter und nachhaltiger Gebäude und unterstütze bei der Abfallreduzierung. BIM können zudem aufgrund des erleichterten Informationsaustausches zwischen den Projektbeteiligten die Zusammenarbeit fördern und Fehler reduzieren.

Erwähnung findet BIM außerdem in der Phase der Bauausführung: Durch die Kombination von 3D-Scan und BIM könne der Materialbestand genau erfasst und verwaltet werden, heißt es dazu. Dies mache eine genauere Planung, weniger Verschwendung und einen verbesserten Überblick über die Lebensdauer und die Wiederverwendungspotenziale von Materialen möglich.

Als ein Beispiel aus der Praxis wird in der Studie das von HPP Architekten geplante Projekt „The Cradle“ in Düsseldorf genannt. Im Einklang mit dem Cradle-to-Cradle-Konzept sei das Gebäude als Materialdepot betrachtet worden, alle in ihm verwendeten Materialien seien in einem Gebäudematerialpasse über ein 3D-BIM-Modell dokumentiert worden, heißt es in der Studie. Dies ermögliche eine optimale Auswahl der Materialien in der Planung und biete eine präzise Dokumentation der verfügbaren Materialen für den Dekonstruktionsprozess.

Link zur Studie

Die gesamte Studie „Geschäftsmodelle für zirkuläres Bauen und Sanieren“ kann hier eingesehen werden.