Digitales Gründerzentrum und Kavalier Dalwigk © ARGE Falk von Tettenborn / Gina Architects Barcelona
 | News

BIM-Preis Bayern 2023 verliehen

Mit dem BIM-Preis Bayern 2023, hat das Bayerische Bauministerium gemeinsam mit dem BIM-Cluster Bayern, zu dem neben vier weiteren Initiatoren auch buildingSMART Deutschland gehört, am 3. Juli 2023 in Augsburg Leuchtturmprojekte in vier Kategorien ausgezeichnet, in denen die digitale und kollaborative Methode zum Einsatz kam.

In der Kategorie "Nachhaltigkeit" wurde die ARGE Falk von Tettenborn & Gina Barcelona Architects mit Burkhardt Engelmayer Mendel (BEM) Landschaftsarchitekten und dem Projekt "Digitales Gründerzentrum Ingolstadt"  gewürdigt. "Das denkmalgeschützte Festungsbauwerk Kavalier Dalwigk in Ingolstadt wurde umgebaut und durch einen Neubau erweitert. Ein digitaler Zwilling bildete die Grundlage für ein 3D-BIM-Modell mit einer einzigartigen Detailtiefe, die eine überaus präzise Dokumentation des historischen Gebäudes ermöglichte. Nachhaltig ist dieses Projekt allein durch die Weiternutzung des Festungsbauwerks Kavalier Dalwigk, das dem Gründerzentrum eine unverwechselbare Identität verleiht. Hinzu kommt aber auch die frühe Einbindung der Freiflächenplanung in den (BIM-) Planungsprozess", heißt es zum Hintergrund in einer dazugehörigen Mitteilung.

In der Kategorie "Besonderes Engagement in der digitalen Unternehmens- und Prozesstransformation" erhielt den Preis die STRABAG AG Direktion Bayern Nord Team BIM/AVA mit dem Projekt "Erschließung Baugebiet Blumenberg West, Eichstätt". Dazu die Begründung: "Im Westen von Eichstätt soll das neue Wohnbaugebiet Blumenberg West entstehen. Ansatz der für die Realisierung des Straßen- und Kanalbaus beauftragten STRABAG AG war es, die Projektabwicklung in jeder Planungsphase komplett mit einem BIM-Modell durchzuführen. Ausgangspunkt bildete die digitale 2D-Planung eines Ingenieurbüros, die Schritt für Schritt in ein 3D-Modell überführt wurde – mithilfe von Drohnenvermessung, GNSS-Rover-Vermessung, georeferenzierten Fotos und Feldaufmaßen. Bemerkenswert war, dass dies alles in Eigeninitiative erfolgte, das heißt ohne expliziten Auftrag und daher auch ohne jede Vorgabe durch die Bauherren. Mit diesem Projekt übernimmt also eine ausführende Firma die Vorreiterrolle in BIM."

Die Telluride Architektur GmbH erhielt den Preis in der Kategorie "Digitale Kooperation" mit dem Projekt "Ersatzneubau München Klinik Harlaching". "Ein Teil des Städtischen Klinikums in München-Harlaching wird aufgrund veralteter baulicher Bestandsstrukturen durch einen von Telluride Architektur geplanten und realisierten Neubau ersetzt. Für die Architekten, die alle ihre Projekte standardmäßig mit der BIM-Planungsmethode umsetzen, war von Anfang an klar, BIM auch hier einzusetzen. Die Gründe hierfür sind leicht nachzuvollziehen: die Komplexität des Bauvorhabens, die höhere Effizienz, mehr Planungs- und Kostensicherheit sowie die Möglichkeit, Entscheidungen schneller treffen zu können", so die Jurybegründung.

Das von der Herzog & de Meuron GmbH mit BIM umgesetzte Projekt "Elementum, München-Ludwigsvorstadt" erhielt den BIM-Preis Bayern 2023 in der Kategorie "Bauen im Bestand". Hierzu heißt es zum Hintergrund: "Das Projekt Elementum entsteht unmittelbar südlich des Münchner Hauptbahnhofs. Ausgangspunkt ist das bestehende Verwaltungsgebäude der Postbank aus den frühen 1990er-Jahren. Ziel des Entwurfs von Herzog & de Meuron GmbH ist der gezielte Rückbau, die Reorganisation und die Ergänzung der vorhandenen Bausubstanz. An diesem Projekt wird beispielhaft deutlich, welche Möglichkeiten BIM für Bestandsgebäude bietet: Die digitale Grundlage des Projekts besteht aus 2D-Schalplänen, die den Sollzustand zeigen, aus Punktwolken, die den Ist-Zustand erfassen, sowie aus CAD-Plänen eines Vermessungsbüros. Die Projektplanung der Architekten erfolgt mit einem 3D-Modell, das als Basis sowohl für die Ableitung aller wichtigen Planunterlagen als auch für die Erstellung von begleitenden Planunterlagen dient. Planer anderer Fachbereiche setzten hierauf ihre eigenen 3D-Modelle auf."

Ebenso wurden vier Sonderpreise vergeben, zwei für Open-BIM-Projekte und zwei für "Ländlicher Raum. Einen Sonderpreis für Open-BIM erhielten die ZM-I Gruppe Zilch+Müller Ingenieure für "Bayerstraße, Maxvorstadt" sowie BEM Burkhardt | Engelmayer | Mendel Landschaftsarchitekten Stadtplaner Part mbB, Falk Von Tettenborn und Gina Barcelona Architects für "Digitales Gründerzentrum Ingolstadt". Die beiden Sonderpreise "Ländlicher Raum" gingen an die ZM-I Gruppe Zilch+Müller Ingenieure für die "Fußgänger- und Radwegebrücke B299, Beilngries" und an die Dömges Architekten AG für "Handwerkskammer - Zentrum für digitale Bildung".

Die Preisverleihung war gleichzeitig Auftakt der BIMWeeks Bayern 2023. Seit dem 3. Juli 2023 finden bis zum 25. Juli 2023 in ganz Bayern Tagungen, Messen, Vorträge, Schulungen und mehr statt, die über BIM informieren und Interessierten und Anwendern das Thema näherbringen. Unter anderem lädt auch die Regionalgruppe Nordbayern zu "BIM meets Bratwurst – 2 Jahre buildingSMART Regionalgruppe Nordbayern" an die TH Nürnberg ein - geboten werden auch dort spannende Vorträge und kulinarische Genüsse. Weitere Informationen zu den BIMWeeks Bayern 2023 gibt es zudem auf der BIM-Website unter www.bim.bayern.de.