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Baden-Württemberg prüft den Einsatz von KI in der Bauverwaltung, Landesvermessung und -planung

Im Juli 2024 hat die Landesverwaltung Baden-Württemberg ihren Mitarbeitenden das KI-Assistenzsystem „F13“ zur Verfügung gestellt. Dieses System soll die tägliche Arbeit unterstützen und entlasten. Im Rahmen der Vorstellung von F13 am 25. Juli 2024 kündigte der GovTech Campus Deutschland zudem an, dass ab September 2024 die Funktionen von F13, basierend auf der neuesten Technologie von Aleph Alpha, für öffentliche Verwaltungen in ganz Deutschland verfügbar sein werden.

Auf eine Anfrage der FDP-DVP-Fraktion im Landtag wurde das Staatsministerium Baden-Württemberg im August 2024 nach dem Einsatz von F13 in der Landesverwaltung befragt. In dem Antrag ging es auch um die geplante Entwicklung und Erprobung weiterer KI-Anwendungen bis 2026.

In der Stellungnahme des Staatsministeriums – in diesem Bericht beziehen wir uns alleine auf die Nutzung durch das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen – wurden drei wichtige Bereiche für den künftigen Einsatz von KI hervorgehoben:

  1. KI in der Bauverwaltung: Die Anwendung von KI in den Bauverwaltungen wird intensiv geprüft. Zukünftig könnten digitale Bauanträge in Form von BIM-Modellen (Building Information Modeling) bei der Baurechtsbehörde eingereicht und mithilfe digitaler Assistenzsysteme automatisch auf rechtliche Vorschriften überprüft werden. Dieses Verfahren befindet sich jedoch noch in einem frühen Entwicklungsstadium.
  2. KI in der Landesvermessung und im Liegenschaftskataster: Im Bereich der Landesvermessung und des Liegenschaftskatasters werden KI-basierte Anwendungen zur automatisierten Objekterkennung aus hochauflösenden Luft- und Satellitenbildern eingeführt. Diese Technologien versprechen eine effizientere Erstellung von Geodaten, wodurch die manuelle Arbeit reduziert wird. Beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) werden schrittweise KI-Lösungen zur Detektion von Gebäudebeständen, Landnutzung und Landbedeckung getestet. Langfristig soll ein umfassendes Monitoring der Stadt- und Landschaftsstrukturen aufgebaut werden, das als Grundlage für einen „digitalen Zwilling“ der Geotopographie Baden-Württembergs dient. Diese Entwicklungen erfolgen in Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern und dem Bund.
  3. KI in der Landesplanung: In der Landesplanung wird eine prototypische Anwendung zur Analyse von öffentlichen Stellungnahmen entwickelt. Diese Anwendung soll Textabschnitte automatisiert analysieren und ähnliche Inhalte erkennen, um den Bearbeitungsprozess zu vereinfachen. So soll die Vorstrukturierung und Auswertung der im Rahmen gesetzlicher Beteiligungsverfahren eingegangenen Stellungnahmen beschleunigt und erleichtert werden.

Diese Entwicklungen zeigen das Potenzial von KI zur Effizienzsteigerung in verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung. Baden-Württemberg nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein und arbeitet eng mit anderen Ländern und dem Bund zusammen, um diese Innovationen voranzutreiben.