Phytron Maisach: 6.800 Quadratmeter für Hightech-Produkte der Raumfahrttechnik

Lage: Maisach im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck
Bauherr: Phytron GmbH
Projektdauer: Februar 2023 bis Dezember 2023
Planung: Köster GmbH
Ausführung: Köster GmbH
BIM-Anwendungsfall: Unternehmensstandard BIM-AWF 1 bis 10

2021 hat sich die Köster GmbH dazu entschieden, die digitale Transformation des Unternehmens zu starten und als eine von mehreren Maßnahmen innerhalb dieser Initiative BIM deutschlandweit in allen 20 Niederlassungen einzuführen. Gesagt, getan.

Einige Pilotprojekte und über 1.500 Mitarbeiterschulungen später wird das zentrale, mittlerweile 10-köpfige BIM-Team durch 9 dezentrale BIM-Berater deutschlandweit in allen Geschäftsbereichen verstärkt.

Ermittlung des Statusquo, Erarbeitung eines Zielbildes unter Berücksichtigung von 10 identifizierten Anwendungsfällen, Reifegradmatrix, Monitoring, quartalsweise Berichterstattung und Veröffentlichung eines Rankings im Intranet sind nur einige bereits umgesetzte Bausteine des detailreichen Gesamtkonzeptes. Der Ergebnis-Zwischenstand kann durchaus als Erfolg gewertet werden: 2024 wurden 203 Projekte mit mindestens 3 der 10 BIM-Anwendungsfälle abgewickelt, 65 Projekte sogar mit 5 oder mehr BIM-Anwendungsfällen.

Eines dieser Projekte wurde von unserer Niederlassung München realisiert, der Tech-Hub Gernlinden, der neue Verwaltungs- und Produktionsstandort der Unternehmen Phytron und PressFinish, die beide zur STEMAS-Gruppe gehören.

In nur 11 Monaten wurden das Produktions- und das Verwaltungsgebäude errichtet. Auf rund 6.800 m2 werden nun Hightech Produkte für die Raumfahrttechnik hergestellt.

1. Modellerstellung und Kalkulation

Das Projekt wurde in einer frühen Phase modelliert und zur Kalkulation in iTWO verwendet. Dabei stellen standardisierte Bauteile aus dem Firmen-Familienkatalog sicher, dass die richtigen Attribute ausgewählt und in iTWO richtige Mengen ausgewertet und entsprechende Positionen erzeugt werden. Das BIM-Modell wurde fortgeschrieben und später auch zur Visualisierung, die 4D-Planung und den 3D-Druck verwendet (als verkleinertes Modell).

2. Visualisierung

Gerade wenn Auftraggeber keine Baufachleute sind, fällt es ihnen schwer, sich Proportionen und räumliche Zusammenhänge vorzustellen und aufgrund von 2D-Plänen Entscheidungen zu treffen. Für das Tech-Hub Gernlinden wurden deshalb gerenderte Visualisierungen erstellt.

3. Terminierung/4D-Visualisierung

Der Unternehmensstandard ist, dass ein in Powerprojekt erstellter Balkenterminplan in Desite MD mit einem IFC-Modell verknüpft und zur Arbeitsvorbereitung genutzt wird. Hieran wurde auch beim Tech-Hub der Bauablauf plausibilisiert und später eine Baufortschrittskontrolle durchgeführt.

4. Planung & Kollaboration

Als einer der wichtigsten BIM-Anwendungsfälle wurde die Planungskoordination komplett über eine CDE (Dalux Box) abgewickelt. Alle Planer arbeiteten im offenen IFC-Format und lieferten ihre Ergebnisse selbstständig zu den gesetzten Meilensteinen.

5. Ausschreibung & Vergabe

Das Rohbaumodell wurde 1:1 für die Ausschreibung der Rohbaugewerke genutzt. Für Teile des Ausbaus, des Daches und der Fassade wurde das Modell fortgeschrieben und es wurden sowohl geometrische wie auch semantische Informationen hinzugefügt, um die nötige Tiefe für eine Ausschreibungsreife zu erzeugen.

6. Kollisionsprüfungen

Kollisionsprüfungen wurden durch unser eigenes BIM-Management in Solibri durchgeführt und die Ergebnisse über die CDE zurück an die Planer kommuniziert.

7. Qualitätssicherung

In diesem Anwendungsfall wurden u. a. mit dem Tablet und Augmented Reality der Ausbau und die TGA-Installationen begleitet. Dabei wurde der ständige Zugriff auf das BIM-Modell mit den richtigen Informationen sehr gut von der Baustelle angenommen.

8. Fakturierung

Ergänzend zum Bautagebuch wurden in Desite MD die Rohbau-Bauteile mit einem Betonage-Datum und einer Rechnungsnummer versehen, um eine Baufortschrittskontrolle zu ermöglichen und Bautenstände zu den einzelnen Rechnungsständen zu visualisieren, was beim Kunden sehr gut ankam.

9. Dokumentation

Es wurden alle baustellenbezogenen Daten cloudbasiert auf der CDE gehostet und mit dem BIM-Modell verlinkt. Als Unternehmensstandard findet hier das Modul Dalux Field auf der CDE-Verwendung. Im Einzelnen wurden folgende Themen damit abgedeckt: Bautagebuch, Checklisten für Arbeitssicherheitsbegehungen, Ergebnisse der QS-Prüfungen aus hinterlegten Prüfplänen, Fotodokumentation und 360°- Aufnahmen sowie Aufgaben- und Mängelmanagement.

10. FM/as-built Modell

Vor Ort wurden Laserscans durchgeführt, um den gebauten Zustand mit der BIM-Planung abzugleichen. Dazu wurden die IFC-Modelle zusammen mit den Punktewolken auf der Plattform Imerso hochgeladen und regelbasiert überprüft.

Die hier beschriebenen BIM-Anwendungsfälle bieten sowohl unseren Kunden als auch uns als bauausführendem Unternehmen viele Mehrwerte, die bereits im frühen Projektverlauf sichtbar wurden.

Diese Anwendungsfälle sind eben keine isolierten „Vorzeige-Workflows“, die nur in Pilotprojekten zur Ausführung kommen, sondern haben im Unternehmen die breite Masse der Mitarbeitenden erreicht. Und sie werden gelebt.

Von der Planung bis zum schlüsselfertigen Bauwerk. Die Köster GmbH.

Die Köster GmbH mit Sitz in Osnabrück wurde 1938 gegründet. Heute gehört der Generalunternehmer mit rund 2.000 Mitarbeitenden an über 20 Standorten zu den führenden Spezialisten in Deutschland, wenn es um Beratung und die Planung sowie die schlüsselfertige Realisierung von Hochbau- und Tiefbauprojekten geht.

Deutlich Über 200 Projekte aus den Bereichen Arbeitswelt, Wohnen & Leben und Infrastruktur plant und baut das Familienunternehmen jedes Jahr. Ingenieurskunst, Erfahrung und Verlässlichkeit machen die Zusammenarbeit mit Köster als Baupartner für Projektentwickler, Investoren und Selbstnutzer von Immobilien gleichermaßen attraktiv.

Köster GmbH
Sutthauser Straße 280
49080 Osnabrück
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