
Herzzentrum Dresden
Lage: Dresden, Sachsen
Bauherr: Herzzentrum Dresden GmbH
Objektplanung und BIM-Gesamtkoordination: a|sh sander hofrichterarchitekten GmbH zusammen mit AWB Architekten GmbH
BIM-Anwendungsfälle: 010, 030, 040, 050, 060, 070, 080, 090, 100, 110, 120, 130, 140, 150, 160, 170
Weitere BIM-Anwendungsfälle: 001, 002, 050.001, 050.002
Spitzenmedizin in Dresden: Das neue Herzzentrum entsteht
Mit dem Neubau des Herzzentrums Dresden entsteht eine hochmoderne Einrichtung der Maximalversorgung für kardiologische und herzchirurgische Behandlungen. Als eines von zwei universitären Herzzentren in Sachsen wird es eine zentrale Rolle in der kardiovaskulären Spitzenmedizin einnehmen. Neben modernsten OP-Sälen, Hybrid-OPs und Intensivstationen wird das neue Gebäude 230 Betten sowie eine Tagesklinik mit zusätzlichen Plätzen umfassen. Die Eröffnung des Neubaus ist für das Jahr 2029 geplant.
Bauen mitten in der Stadt: Ein Klinikneubau im heterogenen Dresdner Umfeld
Der Neubau entsteht an der Ecke Blasewitzer-/Fetscherstraße in direkter Nähe zum Universitätsklinikum Dresden. Die Gebäudestruktur nimmt Bezug auf die umgebende Bebauung, während Rücksprünge und Innenhöfe für eine harmonische Integration sorgen.
Funktionale Gestaltung
Der Neubau gliedert sich in drei gestaffelte Baukörper mit einer Nutzfläche von etwa 18.000 m2. Die Architektur fördert eine klare Orientierung und kurze Wege. Zwei großzügige Innenhöfe bringen Tageslicht in die Funktionsbereiche, während begrünte Dachflächen und Fassaden einen nachhaltigen Beitrag zur Umgebung leisten. Der rückversetzte Eingangsbereich bietet Schutz und eine einladende Atmosphäre für Patienten und Besucher. Der Klinikneubau erstreckt sich über mehrere Ebenen:
- Untergeschoss (U1): Technik- und Logistikflächen, Tiefgarage mit 70 PKW und 67 Fahrradstellplätzen, Wirtschaftshof, Personalumkleiden und Prosektur.
- Erdgeschoss (E0): Haupteingang mit Empfang, klinische Ambulanzen, Funktionsdiagnostik, bildgebende Diagnostik mit MRT, CT und Röntgen, physikalische Therapie, Forschung/Lehre, Konferenzbereich sowie eine Cafeteria mit Außenbereich.
- Erste Etage (E1): 5 Herzkatheterlabore, mit angegliedertem MRT und Chest Pain Unit, sowie Notaufnahme mit Schockraum, Intensivstationen, Heart Failure Unit und Tagesklinik.
- Zweite Etage (E2): OP-Abteilung mit zwei Hybrid-OPs mit unmittelbar angegliederten CT/MRT-Sälen, vier weiteren OP-Sälen sowie Labor, Aufwachraum und kardiochirurgischer Intensiv- bzw. IMC-Pflege.
- Dritte Etage (E3): Allgemeinpflegestationen mit 134 Betten, darunter Komfortbereiche und Schlaflabor.
- Vierte Etage (E4): Verwaltungs- und Arztdiensträume, Krankenhausleitung, Bereitschaftsdienst und IT-Abteilung.
- Dachflächen (E5 und E6): Technikzentrale und ein Hubschrauberlandeplatz mit direkter Anbindung zu allen Ebenen.

Abbildung 2: Isometrie
Bildcredit: © a|sh Architekten I ABW Architekten

Abbildung 3: Längsschnitt
Bildcredit: © a|sh Architekten I ABW Architekten
Nachhaltigkeit: Wir übernehmen Verantwortung
Nachhaltigkeit spielt bei der Planung des Herzzentrums eine zentrale Rolle. Die Planung erfolgt im Einklang mit der Initiative „Dresden baut grün“ und umfasst:
- Extensive und intensive Dachbegrünung zur Regenwasserrückhaltung;
- Photovoltaik-Module auf Dachflächen zur Eigenstromversorgung;
- Ein geothermisches System zur effizienten Grundlastdeckung von Heizung und Kühlung;
- Nutzung der Betonkerntemperierung für eine energieeffiziente Klimaregulierung;
- Speicherung und Nutzung von Regenwasser für und die Außenbewässerung.
Die gesamte Planung und Umsetzung des Projekts wird durch die BIM-Methodik unterstützt: Auf Basis der AIA (Auftraggeber Informationsanforderungen) wurde im Generalplaner-Team ein BAP entwickelt, der die Zusammenarbeit der Beteiligten definiert. Alle Planer arbeiten zusammen in einem Open-BIM-Austausch, unter Verwendung von offenen Datenaustauschformaten.
Für den Informationsaustausch und als zentraler Datenspeicher wird ein CDE (Common Data Environment) verwendet. Alle Modelle, Pläne und Planungsinformationen inkl. der Protokolle werden auf dem CDE abgelegt und sind für alle Beteiligten zugänglich. So entsteht eine umfangreiche Dokumentation des Projektes.
Das digitale Raumbuch ist in einen durchgängigen digitalen Prozess über alle Leistungsphasen eingebunden. Dieser Prozess beginnt mit dem Raum- und Funktionsprogramm des Auftraggebers, das mit den raumscharfen Anforderungen den Grundstock für das digitale Raumbuch bildete und von der Objektplanung in die Räume des BIM-Modells übernommen wurde.
Im Verlauf der Planung wird das Raumbuch immer weiter mit Planungsinhalten aus den Modellen gefüllt. Es findet ein kontinuierlicher Soll-Ist-Abgleich statt um den Planungsfortschritt zu verfolgen. Die Informationen von Haustechnik und Medizintechnik werden ebenfalls in das Raumbuch integriert, damit es nach Fertigstellung des Projektes für den Betrieb verwendet werden kann.
Zentraler Baustein ist, wie in jedem BIM-Projekt, das Koordinationsmodell, das sich aus den Fachmodellen aller Planer zusammensetzt. Es wird auf vielfältige Weise genutzt und ist die Basis für eine verbesserte Koordination und Kommunikation mit allen Planungsbeteiligten. Das Koordinationsmodell bildet die Grundlage für Nutzabstimmungen und Visualisierungen und ermöglicht eine effektive Kosten-, Termin- und Qualitätssicherung in allen Leistungsphasen.
Herausforderungen und Zukunftsausblick
Die besondere Lage des Neubaus erforderte eine präzise städtebauliche Anpassung. Zudem mussten hohe medizinische Anforderungen in ein effizientes Gebäudekonzept integriert werden. Mit dem geplanten Baubeginn im Jahr 2025 und einer geplanten Fertigstellung im Jahr 2029 wird das Herzzentrum Dresden einen neuen Standard in der kardiovaskulären Versorgung setzen – mit modernster Architektur, smarter Technologie und einer klaren Fokussierung auf das Wohl von Patienten und Personal.
Über a|sh sander.hofrichter architekten –Räume für Menschen
Wir sind ein innovatives, inhabergeführtes Planungs- und Architekturbüro mit über 90-jähriger Tradition mit Hauptsitz in Ludwigshafen am Rhein und acht weiteren Standorten in Deutschland und der Schweiz. Mit rund 300 Mitarbeitenden gehören wir zu den größten Architekturbüros im deutschsprachigen Raum.
Das Leistungsspektrum unseres Büros reicht von Generalplanerleistungen und der Erstellung von Bebauungsplänen über die Entwicklung intelligenter Gebäudekonzepte bis hin zur baulichen Umsetzung vor Ort.
Grundlage ist die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Erfahrungen in allen Planungs- und Leistungsbereichen unter Berücksichtigung funktionaler, ästhetischer und nachhaltiger Aspekte. Wir planen und realisieren Krankenhäuser, Zentren für seelische Gesundheit, Gebäude für Bildung und Forschung und viele weitere Bauten, die für eine lebenswerte Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Wir schaffen Räume für Menschen.

a|sh sander.hofrichter architekten GmbH
Gesellschaft für Architektur und Generalplanung
Wredestraße 35, 67059 Ludwigshafen
www.a-sh.de