Erneuerung der Südmole auf Norderney 

Lage: Norderney 
Bauherr: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG 
Projektdauer: 2 Jahre 
Planung: WKC Hamburg GmbH (Entwurf) & INROS LACKNER SE (Ausführung)  
Ausführung: Arge aus J.u.H. van der Linde GmbH u. Co. KG und Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH 
BIM-Anwendungsfälle: Baufortschrittskontrolle, Bauwerksdokumentation, Planungsfreigabe, Bestandserfassung, Koordination der Planung

Die Südmole auf Norderney ist nicht nur ein beliebter Aussichtspunkt für Gäste und Einheimische, sondern dient in erster Linie dem Schutz der Fähren vor den starken Strömungen. Sie befindet sich direkt am Fähranleger 1, der eine entscheidende Rolle für den Fährverkehr zwischen Norddeich und der Insel Norderney spielt. Da die Tragfähigkeit der Mole nicht länger gewährleistet werden kann, hat sich die Niedersachsen Ports GmbH und Co. KG entschieden, die Erneuerung auf den Weg zu bringen. 

Die BIM-Umsetzung umfasst den gesamten Lebenszyklus der Hafeninfrastruktur und bindet dabei eine Vielzahl von Stakeholdern von der Bestandsvermessung über die Planungs- und Bauphasen sowie Betrieb und Instandhaltung ein. Dabei baut NPorts auf die Erfahrun­gen aus den beiden vorherigen BIM-Pilotprojekten „Helgolandkai“ und „Wangeroogkai“ in Wilhelmshaven auf. Wie auch in den vorange­gangenen BIM-Projekten wird NPorts von der albert.ing GmbH beglei­tet und bei der Implementierung der Methode, durch BIM-Beratung des Bauherrn sowie die Rolle des auftraggeberseitigen BIM-Managements unterstützt. Außerdem hat NPorts das Ingenieurbüro WKC Hamburg GmbH, das Büro, das bereits das Entwurfsmodell entwickelt hat, für die technische Beratung während der Ausführung verpflichten können. Das Ausführungsmodell wird von INROS LACKNER SE erstellt, die von der Arge aus J.u.H. van der Linde GmbH u. Co. KG und Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH für die Ausführungsplanung gewonnen werden konnten. Von den Arge-Partnern begleitet die van der Linde GmbH die Baustelle auch BIM-fachlich. 

Im Projekt werden Baubesprechungen anhand von 4D-Soll-Ist-Modellen durchgeführt. Der Status der Baustelle ist dadurch transparenter und der Bauprozess kann auch dezentral verfolgt werden. Um das BIM-Modell weiter zu einem Betriebsmodell der Südmole wachsen zu lassen, wird besonderer Wert auf die modellbasierte Kommunikation gelegt und ein Open BIM-Ansatz verfolgt. So kann ein offener und transparenter Datenaustausch gewährleistet werden. Dafür sollen im Projekt möglichst viele Informationen und Dateien mittels des BIM Collaboration Formats (BCF) objektbezogenen abgelegt werden. Bereits seit der Ausführungsplanung werden auf diesem Weg Besprechungsprotokolle in Form von kategorisierten BCF Issues angefertigt. Für die objektbezogenen Informationen wird die Plattform „Squirrel“ der albert.ing GmbH als Common Data Environment (CDE) genutzt. Über die CDE läuft nicht nur ein Großteil der Kommunikation, hier können die durch das BCF-Format in das Modell verknüpften Infor­mationen, Dateien und Protokollpunkte abgelegt und aktiv genutzt werden.

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist auch die Sammlung von Erfahrungen mit BIM-Prozessen sowie die Bewertung und Weiterentwicklung der BIM-Anwendungsfälle. Abgesehen von diesem BIM-Ziel sind seitens des Auftraggebers weitere übergeordnete Ziele definiert, dazu zählen unter anderem:  

• virtuelles Bauen – Steigerung und Sicherstellung eines gemeinsamen Projektverständnisses; 
• Kostenoptimierungen – Steigerung der Effizienz in den Planungs- und Projektmanagementprozessen; 
• transparente Dokumentation – Verbesserung der Projektdokumentation durch die Nutzung einer gemeinsamen Datenumgebung zur Ablage von definierten Dokumenten. 

Auf Basis der gesetzten BIM-Ziele sind BIM-Anwendungsfälle festgelegt worden, um die Ziele zu erreichen. Dazu gehört unter anderem die Planungsfreigabe. Diese ist in der Leistungsphase 5 vorgesehen und sorgt für die Durchführung der Prüfläufe zur Freigabe der Planung auf Basis von BIM-Modellen und den daraus abgeleiteten 2D-Plänen. Durch die Planungsfreigabe wird die Verständlichkeit durch einheitliche Kommunikation aller Stakeholder erhöht. Zudem wird von einer erhöhten Terminsicherheit durch die Nutzung digitaler Formate profitiert. Die terminliche Baufortschrittskontrolle für das Projekt-Controlling in Leistungsphase 8 ist ebenfalls von hoher Bedeutung in diesem Projekt. So kann nicht nur die Termintransparenz erhöht werden, sondern auch die Projektmanagementprozesse effizienter abgewickelt werden durch beispielsweise die dezentrale Teilnahme an der Baubesprechung. Der Anwendungsfall „Bauwerksdokumentation“ wird ebenfalls in der Leistungsphase 8 um­gesetzt. Mit Hilfe des As-built Models, das als „digitale Bauwerksakte“ mit detaillierten Informationen zur Ausführung versehen ist, z. B. zu verwendeten Materialien und Produkten sowie gegebenenfalls Verweise auf Prüfprotokolle und weitere Dokumente, soll die Bestandsdokumentation verbessert werden und alle Beteiligten erhalten somit eine verbesserte Auffindbarkeit von Informationen. Zusätzlich soll aus diesem Modell auch noch ein Betriebsmodell entwickelt werden, welches in der Betriebsphase genutzt wird, um Schadensbilder am Modell zu dokumentieren und die Prozesse der Instandhaltung zu erfassen.

Als Experte im Digitalen Planen, Bauen und Betreiben, verfügt die albert.ing GmbH über Erfahrung in Digitalstrategien und der Vergabebegleitung bei großen Bauherrenorganisationen der öffentlichen Hand, aktuellsten Robotik-Kompetenzen für den Baustelleneinsatz sowie Know-How im digitalen Informationsmanagement und im operativen BIM-Management. Die Beratung vereint dabei strategisches Vorgehen mit operativer Umsetzung und basiert auf solidem Projektmanagement und einem IT-Hintergrund. 

Aktuellste Anwendungsfälle der Digitalisierung im Lebenszyklus werden für Bauherren, Betreiber, Planer und Bauunternehmer durch lösungs- und qualitätsorientierte Ansätze umgesetzt.  

Den Wandel in Organisationen unterstützt albert.ing durch kompetenzorientierte Qualifikationen zur nachhaltigen digitalen Transformation. 

Das IT-Team der albert.ing GmbH berät detailliert in Fragen zu ITLandschaften und konkreten Softwareanforderungen. 

Albert.ing GmbH 
Hanauer Landstraße 184  
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