BIM-Pilotprojekt des Landes NRW: Das neue Zentrum für Stoffwechselforschung(ZfS) in Köln
Lage: Köln, Nordrhein-Westfalen
Bauherr: Universitätsklinikum Köln AöR,
Auftraggeber: medfacilities GmbH
Projektdauer: 2019 bis 2024
Planung: Generalplanung und Projektmanagement: medfacilities GmbH,
Fassadenentwurf: Kaspar Kraemer Architekten GmbH
Ausführung: nesseler bau gmbh
BIM-Anwendungsfall: Durchgängiger Einsatz von Big-Open-BIM während des gesamten Gebäude-Lifecycles – LPH 0-9 (BIM-Beratung, BIM-Management, in LPH 3 auch BIM-Gesamtkoordination durch die Formitas AG); Überführung der Modelle in die Betriebssoftware noch während der Ausführungsplanung
Das ZfS an der Uniklinik Köln ist ein Pilotprojekt zur Einführung von BIM im Betrieb, mit Unterstützung des Bundes und des Landes NRW. Die modellbasierte Planung und Kommunikation erfolgte über alle Leistungsphasen hinweg. Neue Tools und Technologien, wie Augmented Reality, Bohrroboter und Laserscanning, wurden getestet und eingesetzt, um das Mängelmanagement zu optimieren und ein As-built-Modell zu generieren.
Abbildung 1: Fassadenentwurf ZfS
Bildcredit: Kaspar Kraemer Architekten GmbH
Allgemeine Zielsetzung
Das neue Zentrum für Stoffwechselforschung (ZfS), ein rund 7.928 m2 Bruttogeschossfläche umfassender, fünfgeschossiger Laborneubau, entsteht auf dem Campus des Universitätsklinikums Köln AöR. Hier werden zukünftig die Ursachen für Stoffwechselerkrankungen ergründet, um neue Therapieansätze zu entwickeln. Die räumliche Nähe zu den umliegenden Forschungslaboren bündelt die Expertise unterschiedlichster Wissenschaftler, baut den Life-Science-Campus weiter aus und führt den Masterplan der Uniklinik Köln fort.
Besonderheiten der Planung sind ein flexibles, modulares Laborkonzept, eine zweigeschossige, offen gestaltete Begegnungsfläche, ein Zugang vom Studentenweg aus über einen Boulevard sowie eine zentrale Eingangskontrolle – innerhalb des Gebäudes.
BIM-Ziele
Die Anwendung der BIM-Methode dient im Projektrahmen der Optimierung von Kosten-, Termin- und Qualitätszielen. Die BIM-Ziele bestehen in einem hohen Grad an Transparenz sowie hoher Koordinationsqualität der Planung, schnellem und genauem Ermitteln von Mengen und Massen, Vermeidung doppelter Datenhaltung in Bezug auf die Informationen für die Übergabe in das CAFM-System sowie verlustarmem Übertragen der Daten in das CAFMSystem.
Aktueller Stand
Ein besonderer Fokus liegt bei diesem Projekt auf der Kommunikation und Kollaboration über die Software BIMcollab. Für jegliche Planungs- und Qualitätssicherungsbesprechungen zieht das Team die BIM-Modelle hinzu und kommuniziert Aufgaben und Informationen über Issues, bei Verzicht auf weitere Protokollierungsmethoden. Dies hat zur Folge, dass die Transparenz in der Planung und in der Ausführung für alle Beteiligten sehr hoch ist und die Effizienz von Prozessen wie Freigaben steigt. Aufgrund der komplexen Technik, inklusive Labortechnik, profitieren die späteren Leistungsphasen (aktuell Ende LPH 8) von einem qualitativ hochwertigen und kollisionsfreien Modell. So konnte auch die Montageplanung der Befestigungstechnik mit dem Partner Hilti modellbasiert optimiert werden.
Um ein für den Betrieb geeignetes As-built-Modell zu erzeugen, hat das Team Prozesse erarbeitet, um Abweichungen auf der Baustelle bei Bedarf in das BIM-Modell zurückzuführen und um die nicht-geometrischen Informationen einzupflegen.
Vielversprechend zeigt sich hier der Einsatz von Laserscans zur Qualitätsprüfung des Rohbaus und insbesondere der Durchbrüche. Mithilfe der Plattform imerso ist es möglich, effizient den As-built-Zustand vor Ort auf der Baustelle mit dem As-planned-Modell zu vergleichen und bei Abweichungen zu bewerten und per BCF-Format zu kommunizieren.
Abbildung 2: Labor ZfS
Bildcredit: Formitas AG mit freundlicher Genehmigung der medfacilities GmbH
Integrationsplattform unterstütztBIM-Implementierung
Für die Implementierung von BIM im Betrieb hat Formitas eine Integrationsplattform entwickelt, in der die IFC-Modelle und die gesamte Dokumentation vereint abliegen. In Workshops eruierte das Formitas Team zuvor die Bedürfnisse und Anforderungen der einzelnen Abteilungen von medfacilities Betrieb. Die zentrale Funktionalität der Plattform ist der übersichtliche und durchgängige Zugang zu sämtlicher Dokumentation und die Verknüpfung von Informationen an Bauteile durch Verlinkungen oder Filteransichten. Dies soll zu einem wesentlichen Produktivitätsschub im Betrieb der medizinischen Einrichtungen führen, da zuvor viel Zeit beim Suchen von Dokumenten (wie zum Beispiel Wartungsanleitungen) oder beim Aktualisieren und Aufbereiten von Informationen verloren ging. In den nächsten Schritten wird die Plattform iterativ getestet und durch weitere betriebsrelevante Funktionalitäten weiterentwickelt.
Abbildung 3: AR auf der ZfS-Baustelle
Bildcredit: Formitas AG mit freundlicher Genehmigung der medfacilities GmbH
Über die Formitas AG
Die Formitas AG ist ein führendes Unternehmen für die Digitalisierung der Baubranche mit vier Standorten in Aachen, Köln, Berlin und Athen. Das interdisziplinäre Team entwickelt seit 1999 ganzheitliche Lösungen für eine effiziente und transparente Projektabwicklung in den Kernbereichen Building Information Modeling (BIM), Digitale Transformation sowie Virtual & Augmented Reality und hat schon mehr als 350 BIM- und Digitalisierungsprojekte erfolgreich betreut. Das Service-Portfolio richtet sich an private wie öffentliche Bauherren, Architekten und Ingenieurbüros in ihrer Rolle als Planer sowie an ausführende Unternehmen und Hersteller. Ihr breites BIM-Wissen vermitteln die Formitas Mitarbeiter im Rahmen eines eigenen Formitas Akademie- und E-Learning-Angebots.
Formitas AG
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52062 Aachen
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