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Digitale Planung nimmt Fahrt auf: 500.000 Euro für BIM in Schleswig-Holstein

Dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) werden 500.000 Euro für den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) zur Verfügung gestellt. Das hat der schleswig-holsteinische Landtag Ende Januar 2025 im Rahmen des Haushalts für 2025 beschlossen. Der verkehrs- und logistikpolitische Sprecher der CDU, Lukas Kilian, betonte in einer Rede am 29. Januar 2025 im Schleswig-Holsteinischen Landtag: „Das ist die Digitalisierung unserer Planung – das ist Bauen, wie man es in diesem Jahrhundert eigentlich schon machen sollte“.

In Schleswig-Holstein werden derzeit neun Projekte mit BIM bearbeitet – davon werden sechs Projekte vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Diese Förderung sinkt jedoch: Wurden Projekte vor Ende 2023 noch vollständig bezuschusst, werden neue Vorhaben ab 2025 nur noch mit 30 Prozent unterstützt.

Die BIM-Strategie des Landes Schleswig-Holstein

Das Land Schleswig-Holstein reagiert auf die sinkende Förderung strategisch: BIM soll zunächst bei Bedarfsplanmaßnahmen der Bundesstraßen sowie beim dreispurigen Ausbau von Bundesstraßen eingesetzt werden. Der Einsatz der digitalen Planungsmethode erfolgt projektbezogen. In der Regel beim Eintritt in die die nächste Bearbeitungsstufe. Teilweise sind auch Nachmodellierungen der vorherigen Bearbeitungsstufen möglich. Ausgenommen ist die Phase der Genehmigungsplanung: Hier liegen erst ab 2026 Vorgaben des Bundes vor.

Die Mittel in Höhe von 500.000 Euro ermöglichen dem LBV.SH die Anschaffung von Hard- und Software sowie die Einstellung zusätzlicher BIM-Manager. Ziel ist es, die Planungsmethoden zukunftsfähig zu machen – auch im Schulterschluss mit den Ingenieurbüros, die ihre Arbeitsprozesse ebenfalls anpassen müssen. 

Als Mehrwert erhofft sich das Land Schleswig-Holstein mehr Transparenz, höhere Planungsqualität und effizientere Prozesse.

Grundlage ist der Masterplan BIM Bundesfernstraßen

Grundlage der BIM-Einführung in den Ländern ist die bundesweite BIM-Strategie aus dem Masterplan BIM Bundesfernstraßen. Diese sieht den abgestimmten Einsatz der Methode in Phase I zunächst bei Einzelprojekten vor. In Phase II, in der sich Bund und Länder aktuell befinden, soll BIM bei Großprojekten und Projekten von besonderem öffentlichem Interesse eingesetzt werden. In Phase III soll BIM flächendeckend auch für alle neuen Projekte genutzt werden.